Pressebericht: Trio Rockato präsentiert: Professor Endres rockt!

„Kultur im Gewölbekeller“ – Pressebericht des Iserlohner Kreisanzeigers
(Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des IKZ)

Datum: 5. April 2017
Veranstaltung: Trio Rockato präsentiert: Professor Endres rockt!

Der rockende Professor in seinem Element
Alfred Endres ist längst Stammgast bei der Kultur im Gewölbekeller. Wieder feierten ihn die Besucher

Von Helmut Rauer

Letmathe. Der Professor mit den leicht zerzausten Haaren trägt Sakko und Turnschuh. Wenn er ans Mikro tritt, geht die Post ab. Der Körper hüpft leicht oder biegt sich im Rhythmus. Arme und Hände zeichnen Bilder. Lippen, Mund und Gesicht werden zum Vulkan. Töne, Laute, Worte explodieren oder ergießen sich als wohlgeformte, akustisch heiße Lava der Rockmusik.

„Professor Endres rockt“: Was der Titel der Veranstaltung versprach, hielt Wirtschaftsprofessor Alfred Endres auch. Er ließ es im Gewölbekeller von Haus Letmathe ordentlich krachen. Foto: Helmut Rauer

„Professor Endres rockt“: Was der Titel der Veranstaltung versprach, hielt Wirtschaftsprofessor Alfred Endres auch. Er ließ es im Gewölbekeller von Haus Letmathe ordentlich krachen. Foto: Helmut Rauer

Nicht nur die Turnschuh sind Ausdruck der sportlichen Leistung, die Alfred Endres im Gewölbekeller von Haus Letmathe vollbringt. Auch das Handtuch, mit dem sich der Wirtschaftsprofessor der Fernuni Hagen nach jedem Song und zwischendurch den Schweiß aus dem Gesicht wischt, unterstreicht: Rockmusik singen ist Schwerstarbeit.

Der 67-Jährige weiß, warum er sich das gemeinsam mit seinen beiden Gitarristen vom Trio Rockato antut. Es macht Spaß, wenn man das Publikum begeistert. Und so war es auch am Mittwochabend. Die großen Hits alter Zeiten zu hören wie „Black Magic Woman“ von Santana oder „A whiter Shade of Pale“ von Procol Harum wird zum hochklassigen Vergnügen, wenn sie so gesungen werden wie Alfred Endres das tut. Mit nuanciert ausdruckstarker Stimme, oft fetzig und explosiv, aber auch voll lyrischer Interpretations- und Gestaltungskraft zwischen den Songs wirkt der Rockprofessor ausgesprochen entspannt und lustig.

Gerne überrascht er sein Publikum, und manchmal sogar die beiden Gitarristen Wilfried Lübeck und Wilfried Zörmer, die ihn begleiten, mit Spontaneinlagen: Er zieht einen Zettel aus der Tasche und liest zur Einleitung von „Nights in White Satin“ ein mittelhochdeutsches Gedicht oder zur Einstimmung auf „First we take Manhattan“ einen kurzen Romanauszug von Franz Kafka vor. Endres beweist: Große Literatur und große Rocksongs liegen inhaltlich gar nicht so weit auseinander.

Mehr als nur die Klassiker der 60er- und 70er Jahre
Angenehm überraschend ist auch, dass sich die Drei vom Trio Rockato nicht auf die Ära der Rolling Stones beschränken, mit deren Musik sie ebenso wie das Gros ihres Publikums groß geworden sind. Sie zeigen sich auch offen für die heutige Rockgeneration und haben beispielsweise Songs von „U 2“ im Programm.

Bis auf einige wenige Zuhörer, denen es im Gewölbekeller etwas zu laut zur Sache ging, schwelgte das Publikum zwei Stunden lang in ungetrübtem, begeisterndem Genuss.

Das zeigten auch der langanhaltende Beifall sowie die mehrfach geforderten und gern gewährten Zugaben am Schluss. Nach den Auftritten von 2014, 2015, 2016 und 2017 kann das nächste Gastspiel des Trios Rockato 2018 in Letmathe eigentlich nur noch eine Frage des Datums sein.