Die Sanierung von Haus Letmathe 2008 /2009

Es begann alles im Jahr 1999 mit der zufälligen (Wieder-)Entdeckung des Gewölbekellers im Haus Letmathe und der Überzeugung, dieser Raum dürfe nicht Abstellraum bleiben, sondern müsse – entsprechend wieder hergerichtet – für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden. Immer mehr Letmather Bürgerinnen und Bürger wurden auf den Gewölbekeller aufmerksam gemacht. Die durchweg positive Reaktion führte zu der Überzeugung, gemeinsam aktiv werden zu müssen.

Am 18. Oktober 2000 fand die Gründungsversammlung des „Fördervereins Haus Letmathe“ statt. Nach intensiven Diskussionen wurde der gemeinsame Wille deutlich, den Gewölbekeller wieder mit Leben zu füllen, und zwar auf keinen Fall in professioneller Regie – etwa als Weinstube – sondern mit kulturellen Veranstaltungen verschiedenster Art, z.B. Lesungen, Konzerten, Kleinkunst, Ausstellungen, Vorträgen und Gesprächsrunden. Einmütig wurde der „Förderverein Haus Letmathe“ gegründet, denn es war klar geworden, dass eine gründliche Renovierung des Gewölbekellers nur im Rahmen entsprechender Maßnahmen für das ganze Anwesen möglich sein würde. Die Satzung wurde beschlossen und der erste Vereinsvorstand gewählt. Alle 32 anwesenden Personen traten dem Förderverein bei. Schnell wurden daraus über 300 Mitglieder.

 

Seine ersten Aufgaben:

  • Bauhistorisches Gutachten (Erl.: Dr. Schneider, Paderborn)
  • Verformungsgerechtes Aufmaß (Erl.: Eberhard Klapp, Essen)
  • Sanierungsplan und Nutzungskonzept (Erl.: Prof. Eberhard Klapp, Essen)

Stationen der Sanierung:

  • Volle Unterstützung durch Rat und Verwaltung der Stadt Iserlohn
  • Geplantes Bauvolumen: 3,5 Mio. Euro
  • Bezirksregierung und Land NRW sagen Förderung zu (70%).
  • 2006 Hiobsbotschaft: Landesmittel gestrichen!
  • Die Stadt Iserlohn stellt den bisher eingeplanten Eigenanteil (1,5 Mio. Euro) weiterhin zur Verfügung!
  • Abänderung der Sanierungspläne auf eine „kleine Lösung“
  • 2008/ 09: umfangreiche Sanierung
  • September 2009: Wiedereröffnung mit großem Bürgerfest
  • Juli 2013: Mit dem Aufsetzen der rekonstruierten Laterne auf den Turm ist die letzte Sanierungsphase von Haus Letmathe abgeschlossen.

Statt von „Renovierung“ müssten wir eigentlich von „Sanierung“ sprechen, denn während der Arbeiten stellte sich heraus, dass das Gebäude sogar einsturzgefährdet war. Denn die Deckenbalken waren zu einem großen Teil von Käfern zerfressen, die erst mit einer intensiven chemischen Behandlung ausgerottet werden mussten, ehe die Sanierung und Wiederherstellung der Tragfähigkeit der Balken erfolgen konnte.

Und als eine Heizungs- und Belüftungsanlage eingebaut wurde, stellte sich bei den dafür erforderlichen Ausschachtungen heraus, dass die dicken tragenden Mauern ihren Zweck gar nicht mehr erfüllen konnten, weil sich unter ihnen ein großer Hohlraum gebildet hatte. Die Ursache wurde darin gesehen, dass die Firma Giebel seit etlichen Jahren für industrielle Zwecke Wasser des Erbsenbachs abzweigt. Aber auch dieses Problem wurde gelöst, so dass das historische Gebäude, ein alter Adelssitz, wieder in vollem Umfang genutzt werden konnte.