Pressebericht des Iserlohner Kreisanzeigers vom 8. November 2017
(Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des IKZ)
Kürzer treten, aber nur ein bisschen
Der gebürtige Letmather Franjo Schlotmann begeht heute seinen 80. Geburtstag
Von Oliver Bergmann
Letmathe. Die große Sause steht heute nicht an. „Es kommen die Vorstandsmitglieder des Fördervereins Haus Letmathe zu Besuch. Die Feier mit rund 60 Gästen, darunter auch meinen drei Kindern und sieben Enkelkindern, gibt es erst am Freitag“, sagt Franz-Josef Schlotmann. Heute feiert der Mann, den seit seiner Zeit bei den St.-Georg-Pfadfindern alle nur „Franjo“ nennen, seinen 80. Geburtstag. Kurz vor diesem besonderen Ehrentag hat er sich für die Heimatzeitung Zeit für eine Art Bestandsanalyse genommen – über vieles was war, was ist und was er als einer der bekanntesten und angesehensten Männer dieser Stadt noch plant.
Generationen von Schülern dürfte der Letmather, der 1937 in der Klusenstraße zur Welt kam, die seit der kommunalen Neuordnung den Namen „Zum Volksgarten“ trägt, als ihr Gymnasiallehrer in Erinnerung geblieben sein. Deutsch, Religion, Sport und Mathematik unterrichtete er zwischen 1965 und 2002 in Hohenlimburg und am Iserlohner MGI, das er von 1985 an leitete. Er engagierte sich im Philologen-Verband auf verschiedenen Ebenen. Die letzten acht Jahre bis zur Pensionierung war er dessen stellvertretender Landesvorsitzender. Zur Wendezeit leistete Schlotmann Aufbauhilfe Ost der besonderen Art. Auf Wunsch seiner neuen Lehrerkollegen aus Sachsen war er maßgeblich und erfolgreich, vor allem aber ehrenamtlich an Fortbildungsveranstaltungen vor Ort beteiligt. Gedankt wurde es ihm im Frühjahr 1993 mit der Ernennung zum Ehrenmitglied des Sächsischen Lehrerverbandes.
Das Stichwort Ehrenamt ist bereits gefallen. Sein kirchlicher, sportlicher, politischer und gesellschaftlicher Einsatz machte ihn 2007 zum Träger des Bundesverdienstkreuzes. Heute noch steht er dem Dekanatsbildungswerk Iserlohn und dem Förderverein Haus Letmathe vor. Unter seiner Leitung ist es gelungen, dass aus dem heruntergekommenen alten Herrensitz ein Schmuckstück geworden ist – auch dank der Nachfahren früherer Besitzer. Auf dem Weg dorthin kontaktierte er die Overwegs, die Letmathes und die Brabecks. „Dadurch sind wir auf Peter Brabeck-Letmathe gestoßen, der damals Präsident des Verwaltungsrates von Nestle war.“ Es war eine Begegnung, die Schlotmann ziemlich beeindruckt hat.
Nachfolger-Suche für Fördervereins-Vorsitz
Dem Förderverein will er noch lange treu bleiben, aber nicht mehr allzu lange als erster Mann. „Es soll keinen Knall von heute auf morgen geben. Deshalb will ich den Vorstand verjüngen.“ Und anlässlich seines runden Geburtstages hat er für sich festgestellt: „Alt zu werden und keine Einschränkungen zu haben – das empfinde ich als besondere Gnade, das ist kein Verdienst. Na ja, ein bisschen kann man vielleicht dafür tun.“ Und Franjo Schlotmann tut es. Er spielt Prellball, ist gerne auf dem Fahrrad unterwegs, wandert und startet mit Gymnastik in den Tag.